Inhalte der Vorträge
Änderungen ADN 2015 Vortrag von Kurt Ackermann (BASF Ludwigshafen)
Das ADN wird turnusgemäß zum 1.1.2015 geändert mit 6monatigen Übergangsregelungen
-Übernahme von Änderungen aus den UN-Modelvorschriften
-Neue Kontrolllisten, getrennt für Stückgut- und Tankschiffe
- Sondervorschriften für Altverpackungen
-Freistellung für bestimmte Steinkohle, Koks und Anthrazitkohle
-Neue Definitionen beispielsweise für Laderaum, Nachlenzsystem, Evakuierungsmittel,
-Inkrafttreten des CDNI-Abfallübereinkommens zum 31.Oktober 2014
Neues von EBIS – Vortrag von Luc Cassan (BASF Antwerpen - B)
Unfälle, insbesondere in der Seeschifffahrt (hier Untergang der Torrey Canyon 1967 vor der
französischen Küste) haben dazu geführt, dass die Verlader eine sicherere Transportdienstleistung haben wollten. Zunächst wurde im Seeverkehr ein internes Überwachungssystem der
Verlader eingeführt Das System aus der Seeschifffahrt wurde 1998 auf die Binnenschifffahrt übertragen, es wurde das European Barge Inspection System (EBIS) gegründet. Die Inspektoren von
EBIS kontrollieren im Auftrage der Verlader Binnenschiffe und stellen anhand von Checklisten den Zustand der Schiffe fest . Die Ergebnisse werden im INTRANET veröffentlicht und so
haben Verlader die Möglichkeit, sich über den Zustand der Schiffe zu informieren, wenn sie einen Auftrag erteilen
Bemerkenswert in dem Vortrag auch die Statistik
-2013 wurden insgesamt 1489 Inspektionen durchgeführt
-Es sind 697 Typ C-Schiffe (Doppelhülle) und 124 Typ N-Schiffe (Doppelhülle -geschlossen),
64 Typ N Schiffe (Doppelhüllen - offen) sowie 63 Gastanker im Einsatz.
Fluchtwege –Vortrag von Klaas den Braven ( Selbständiger Berater, Papendrecht - NL)
Es gibt neue Vorschriften für Fluchtwege; hier werden Begriffe wie Fluchtboot, Beiboot,
Evakuierungsboot, Fluchtweg, Evakuierungsmittel, usw. definiert.
Kontrovers verlief die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der neuen
Überlegungen in Bezug auf Fluchtwege (Evakuierungsmittel) im ADN 2015. Grundsätzlich positiv ist die Orientierung der neuen Regelungen an den Gefahren der Ladegüter. Leider weiß die
Praxis heute mit den Begriffen wie Evakuierungsboot, Fluchtboot, Zufluchtsort oder Schutzzone recht wenig anzufangen. Wenn eine 2. feste Landverbindung fehlt, ist wichtig, dass
Land- und Schiffsseite miteinander kommunizieren und die Umschlagsanlagen mit ihren Genehmigungsbehörden in Kontakt aufnimmt. Für zwei Jahre kann im Einzelfall vom Stand des ADN 2015
abgewichen werden. Welches Fluchtwegekonzept das „richtige“ ist, kann nur im Einzelfall zwischen den Beteiligten geklärt werden.
Klassifizierung in der Binnenschifffahrt – Vortrag von Sabine Schultes (Bayer, Leverkusen)
Binnenschiffe schwimmen auf Trinkwasser, deshalb ist die
binnenschifffahrtsspezifische Klassifizierung von Gefahrgütern erforderlich. Wichtig ist aber auch eine Klassifizierung, die dem Umgangsrecht (hier insbesondere GHS – Global
Harmonized System)) angepasst ist. So sind beispielsweise im GHS und im Gefahrgutrecht die Kriterien für umweltgefährdende Stoffe identisch.
Schultes erklärte den Zündpunkt und wies besonders darauf hin, dass in der
Binnenschifffahrt Stoffe mit einer Zündtemperatur kleiner als 200 Grad Celsius bei Beförderung in Tankschiffen dem ADN unterworfen sind. Der Grund liegt darin, dass bei einem Freiwerden
das Gefahrgut mit heißen Ausrüstungsteilen, z.B. Motorabgassysteme, in Berührung kommen könnte.
Für das richtige Klassifizieren ist chemischer Sachverstand erforderlich:
-Beschäftigen sie gut ausgebildete Mitarbeiter mit naturwissenschaftlichen Hintergrund
-Beachten sie alle Verkehrsträger
-Halten sie regionale Abweichungen im Export ein
-Lernen sie den Unterschied zum Gefahrstoffrecht (GHS)
-Seien sie sich ihrer Verantwortung bewusst
Gefahrguttraining –Vortrag von Gert-Jan Langerak –( Falck RISC, Rotterdam – NL)
Falck ist eine in Skandinavien ansässige Organisation mit
Geschäftsaktivitäten in den meisten Teilen Europas sowie auf vier anderen Kontinenten.
Das Unternehmen ist in vier Geschäftsbereichen tätig: Assistance,
Rettungsdienst (Emergency Medical Service), Gesundheitsdienstleistungen (Healthcare) und Ausbildung (Training).
Die Aktivitäten von Falck zielen auf die Vermeidung von Unfällen und
Vorbeugung von Krankheiten, die Bereitstellung von Hilfeleistung bei Notlagen, Unfällen oder anderen Notsituationen sowie von Diensten, die Menschen nach einer Erkrankung oder einem
Unfall helfen sollen, wieder in einen Alltag zurückfinden.
Falck ist der größte private Rettungsdienstleister Europas sowie mit
Diensten in den Vereinigten Staaten sowie Latainamerika. Falck bietet den Menschen in derzeit vierzehn Ländern Unfall- und Rettungsdienste in enger Zusammenarbeit mit den dortigen
Behörden an. Mit seinen Aktivitäten in neun Ländern bildet Falck zudem die größte, privat betriebene Feuerwehr in Europa.
Am zweiten Konferenztag besichtigten die Teilnehmer Falck RISC. Es wurden
Übungen vorgeführt.
|